Weil die Zukunft jetzt ist
Generationengerechtigkeit
Das haben wir immer so gemacht und überhaupt: Wer denkt heute wirklich schon an übermorgen? Die Welt dreht sich schnell und viele Themen, die vermeintlich noch weit in der Zukunft lagen, sind jetzt aktueller denn je. Doch wie schafft man den Sprung von alten Denkmustern zu neuen Lösungen?
Unsere heutige Lebensweise beeinflusst die morgigen Lebensumstände. Das bedeutet, dass jeder die Zukunft unseres Landes und unseres Planeten mitbeeinflusst – das fängt bei alltäglichen Entscheidungen an und endet bei der Politik, die gewisse Lebensbereiche stark prägt. Junge Menschen sind demnach von den daraus folgenden Auswirkungen besonders stark betroffen – sowohl im Privatleben als auch im Unternehmerdasein. „Junge und künftige Generationen sollen nicht durch Fehlentscheidungen oder mangelnde Reformen in ihren Chancen beeinträchtigt werden“, so JW-Bundesvorsitzende Christiane Holzinger, die besonderen Handlungsbedarf im Pensionssystem sieht. „Aufgrund der Demografie bestimmen ältere Generationen diese Entwicklungen überproportional mit. Die Politik steckt in einem Dilemma und es fehlen oft mutige Schritte zu echten Reformen und neuen Systemen“, erklärt auch JW-Funktionär Tobias Suntinger, der sich ebenfalls intensiv mit der Thematik der Generationengerechtigkeit befasst. „Für uns als Junge Wirtschaft basiert Generationengerechtigkeit auf drei Säulen: Pension, Budget und Klimaschutz“, ergänzt Holzinger.
Generationengerechte Pensionen
Mit dem Ausscheiden der Babyboomer aus dem Erwerbsleben verschiebt sich das Verhältnis in unserem umlagefinanzierten Pensionssystem zum Nachteil der jungen Generationen: „2021 floss fast ein Drittel der Steuereinnahmen – 23,2 Milliarden Euro – in das Pensionssystem“, weiß Suntinger. Die Kluft zwischen faktischem und gesetzlichem Pensionsantrittsalter klafft immer weiter auseinander: „Bereits heute hat man das Gefühl, dass man sehr viel in das Pensionssystem einzahlt, wenig herausbekommt und die Zuschüsse vom Staat exorbitant hoch sind. Das ist alles andere als nachhaltig“, so Suntinger. Ein weiterer Bestandteil ist die private Altersvorsorge: Junge Menschen können bereits heute relativ einfach für morgen vorsorgen. „Hier sollte der Staat mehr Unterstützung leisten und hart erarbeitetes Geld, das mit hoher Ausdauer über mehrere Jahrzehnte langfristig an den Finanzmärkten angelegt wurde, der Bevölkerung steuerfrei zugestehen“, sagt der Funktionär. Jetzt geht es darum, die Weichen für einen möglichst nachhaltigen Aufschwung zu stellen. Dabei muss stets das Bewusstsein herrschen, dass die Weichen generationenverträglich sind: „Darum setze ich mich auch für die Stabilisierung des Pensionssystems ein. Wir forcieren die Nachschärfung des Generationenvertrags für mehr Gerechtigkeit gegenüber der jüngeren Generation und dass dadurch Chancen für unsere Kinder und Kindeskinder geschaffen werden“, appelliert Christiane Holzinger.