We go green
Erfolgsstil
Machen wir doch die Welt ein Stückchen besser. Ganz bewusst mit Kleinigkeiten. Ideen für nachhaltiges Wirtschaften zum Nachdenken und Nachmachen.
Klar, Nachhaltigkeit klingt in vielen Ohren bereits ein wenig abgedroschen. Der Begriff bedeutet alles – und nichts. Trotzdem wird nachhaltiges Denken für den unternehmerischen Erfolg immer wichtiger. Dabei geht es aber um viel mehr als Strom sparen, Müll trennen und regional einkaufen. Es geht um ein sozialverträgliches, faires und ressourcenschonendes Wirtschaften. Und das betrifft nicht nur die Big Player einer Branche. Jeder Gründer und Jungunternehmer kann vom Start weg sein Unternehmen nachhaltig gestalten – ohne viel investieren zu müssen.
Umdenken lohnt sich
Inzwischen lohnt sich Nachhaltigkeit in vielerlei Hinsicht: Fachkräfte heuern lieber in nachhaltigen Betrieben an und Kunden kaufen sowieso lieber mit gutem Gewissen. Aber gerade weil das Thema so vielseitig ist, sind Jungunternehmer oft unsicher, wo sie überhaupt ansetzen sollen. Verena Ogris aus Klagenfurt ist Buchautorin und Nachhaltigkeitsexpertin. Für sie persönlich, als Privatperson und Selbstständige, bedeutet Nachhaltigkeit, sich im Klaren darüber zu sein, dass jede Handlung, die man setzt, eine Konsequenz hat. „Sowohl auf persönlicher Ebene bei Gesprächen und im Businesskontext bei Beratungen als auch dann, wenn es um den Umgang mit Ressourcen und der Umwelt geht. Auch wenn die Auswirkung meines Tuns nicht immer sofort erkennbar ist, muss ich mir dennoch darüber im Klaren sein, dass all meine Taten, Gespräche und Handlungen wirken“, erklärt sie überzeugt.
Unterstützung und Förderung
Das Servicezentrum der Wirtschaftskammer Kärnten setzt sich seit Längerem mit Nachhaltigkeit auseinander und plant eine Förderung für die ökologische Betriebsberatung. „Was es bereits jetzt gibt, ist die Beratungsförderung ökofit www.oekofit.at für verschiedene Bereiche sowie regelmäßige Netzwerktreffen, bei denen sich Unternehmen austauschen können“, berichtet Sarah Themessl. Aber auch intern ist Nachhaltigkeit ein Thema. Alle zwei Wochen treffen sich Mitarbeiter zum „SDG Donners-Talk“ und bringen ihre Ideen ein, was sie in ihrem Bereich besser machen könnten. Die Tipps und Tricks werden R dann auf einer eigenen Intranet-Seite gesammelt. „Das funktioniert gut und kann in jedem Unternehmen umgesetzt werden“, empfiehlt Themessl. Nachhaltiges Bewusstsein braucht Durchhaltevermögen und Zeit um sich zu entwickeln.
Perfektionismusdenken ausschalten
Wer sein Unternehmen perfekt „grün“ führen möchte, stößt rasch an Grenzen und muss Kompromisse schließen. Nicht zuletzt weil damit auch Fragen auftauchen, die ans Eingemachte gehen. „Ein Business kann nur langfristig bestehen, wenn die Vision und die Werte ganz klar sind und die Prozesse auch danach ausgerichtet werden. Es ist quasi unmöglich, zu 100 % ‚grün‘ zu agieren“, weiß Ogris. Es werde immer Dinge geben, die man besser oder anders machen kann. „Bei meinen Yogastunden sage ich oft zu meinen Schülern: You are always enough, but never complete – soll heißen, dass das, was du tust, und dabei gehe ich davon aus, dass man sein Bestes tut, immer genug ist. Du solltest aber nie aufhören, dich weiterzuentwickeln. Und das sehe ich bei Unternehmen genauso.“ Eine nachhaltige Geschäftsausrichtung ist damit schon lange kein Nice-to-have mehr. Jedes Unternehmen müsse sich über kurz oder lang mit seinem persönlichen ökologischen Fußabdruck auseinandersetzen: Was nehme ich, was gebe ich wieder zurück – sowohl der Umwelt als auch der Gesellschaft und der Region. „Jeder Beitrag zählt, Perfektionismus ist hier fehl am Platz“, meint Ogris.