Was würde ein Öxit bedeuten?
Worst Case Scenario Öxit
Angenommen, Österreich tritt aus. Was wäre dann? Ökonom:innen haben den Öxit längst durchgerechnet und warnen vor empfindlichen BIP-Einbrüchen, Handelshemmnissen und Wohlstandsverlusten. Zudem wären wir außen vor und müssten mitten in der Dauerkrise auf die Zuschauertribüne der EU wechseln.
Vielfältig
Die aktuelle Eurobarometer-Umfrage vom Herbst 2023 legt es wieder einmal offen: Österreich ist ein Land der EU-Skeptiker:innen. Von allen 27 Mitgliedsstaaten ist Österreich schon fast traditionell das Schlusslicht, wenn die Zustimmung zur EU abgefragt wird. Nur 42 Prozent sehen die EU positiv, so wenige wie in keinem anderen EU-Land (Deutschland: 68 Prozent). Dafür finden 22 Prozent der Österreicher die EU uneingeschränkt negativ (Deutschland: 9 Prozent). Kein Wunder also, dass der „Öxit“, der Austritt Österreichs aus der EU, zu einem Evergreen an Stammtischen und auf den politischen Bühnen des Landes geworden ist.
Nun, was hieße ein Öxit konkret für Österreich? Die Austrittsfolgen sind längst in aller Klarheit erhoben und kommuniziert worden. Schon 2016 beleuchtete eine Studie des Wirtschaftspolitischen Zentrums WPZ Research unter dem Ökonomen Christian Keuschnigg die diversen wirtschaftlichen und politischen Aspekte eines Öxits. Kurz zusammengefasst: Ein Öxit würde zwar Nettobeiträge einsparen, aber ein Vielfaches an Einkommen aufs Spiel setzen. Österreich würde als Drittland behandelt werden, es müsste Zölle zahlen und wäre mit diversen Handelshemmnissen konfrontiert. Das Vertrauen der internationalen Investor:innen in den Standort wäre beeinträchtigt, für wirtschaftliche Beziehungen wäre dies ein kaum kalkulierbares Risiko.