Krise oder Chance?
Energiepreise
Leidenschaftliche, unerschrockene, mutige Visionäre: Sie brennen für das, was sie tun, arbeiten auch mal 18 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche und verlieren ihr Ziel nie aus den Augen – man nennt diese Gattung auch Jungunternehmer. Eigenschaften, die heute mehr als je zuvor gefragt sind, stehen wir doch einer globalen Krise gegenüber, der Energiekrise. Wir haben Experten gefragt, wie die Jungen mit der Krise umgehen sollen, wie sie diese als Chance nutzen können und wie sie als Gamechanger ein Vorbild für die Gesellschaft sein können.
Nach der Krise ist vor der Krise. Wer dachte, dass wir nach den letzten sehr fordernden Jahren wieder in stabile und ruhige Gewässer steuern würden, wurde Lügen gestraft. Die Energiekrise hat uns voll im Griff. Auch wenn Regierung und EU an Lösungen feilen, auch wenn es Entlastungsmaßnahmen geben sollte, wir können die Augen nicht vor der Tatsache verschließen, dass Energie keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Wir produzieren weniger, als wir verbrauchen. Das bisherige System krankt. Gerade in Zeiten, in denen alte Strukturen aufgebrochen werden müssen, braucht es mutige, visionäre Köpfe. Junge Unternehmer, die sich trauen, die Risiken eingehen und die bereit sind, andere Wege einzuschlagen. Also, wie können wir das Spiel ändern? Wie können wir aus der Krise eine Chance machen?
Eine Bestandsaufnahme
40 Jahre lang hat die österreichische Wirtschaft sehr gut von den günstigen Energiepreisen gelebt. „Im Jahr 2016 hatten wir unfassbar niedrige Preise, beruhend auf dem bestehenden System. Im Moment laufen einige Parameter aus dem Ruder und wir sehen, dass es unter diesen Voraussetzungen nicht funktioniert. Auch wenn Europa seine Energieimporte massiv diversifiziert und exponentiell erneuerbare Energiequellen gebaut und zusätzlich Häfen für Flüssiggas ausgebaut werden, können wir die letzten Jahrzehnte nicht in 6 Monaten aufholen“, erklärt Anton Knees, der Unternehmen, die 100.000 Kilowattstunden oder mehr an Energie verbrauchen, in Sachen Energieeinkauf berät. Laut ihm wird es noch mehrere Jahre dauern, bis die Bemühungen der Energiewende spürbar werden.