Gründerland Kärnten
Coverstory
Dort, wo Tirol an Salzburg grenzt – oder dort, wo Innovation und Lebensgefühl Hand in Hand gehen: Zwischen Berg und See lebt man Träume und schafft Visionen. Viele tausend Neugründer pro Jahr darf das südlichste Bundesland Österreichs verzeichnen. Damit der Start gelingt, hat man sich über die letzten Jahre einiges überlegt – von Beratung über Finanzierung bis zu ganzen Unterstützungsprogrammen.
Unternehmer sein – das ist nicht nur eine Erwerbsform, sondern auch eine Lebenseinstellung. Egal ob mit einem großen Team, von zu Hause aus, im Coworking-Space, als EPU oder GmbH: Wer gründet, schafft Wirtschaft. Und das nicht nur kurzfristig, sondern auch nachhaltig: „Sieben von zehn Unternehmen sind auch fünf Jahre nach der Gründung noch aktiv“, sagt Christina Tscharre, Leiterin des Gründerservice der Wirtschaftskammer Kärnten, die gemeinsam mit ihrem Team in der Wirtschaftskammer Kärnten für einen sicheren Start in die Selbstständigkeit sorgt. Hier geht man speziell auf Bedürfnisse und Fragen der Gründer ein und klärt alle Gründerschritte vom Gewerberecht über Rechtsform und Sozialversicherung bis hin zu Steuern und Versicherung. Die Türen stehen dabei allen Gründern offen, denn die Gründerlandschaft Kärntens ist vielseitig: Handwerk, Handel, Technik, Gastronomie oder ein völlig neues Geschäftsfeld – der Unternehmer-Spirit lebt. „Gründer kommen mit unterschiedlichem Wissensstand, manche haben sich schon mit dem Thema Selbstständigkeit beschäftigt, andere noch gar nicht – bei uns ist jeder willkommen und bekommt alle notwendigen Tipps für einen erfolgreichen Start“, so Tscharre. Die Beratungen sind kostenlos und decken ein breites Themenspektrum ab: Risiken und Chancen, Businesspläne, Mindestumsatzrechnung, Betriebsanlagen und Co. stehen auf dem Beratungsplan – auch ohne Termin, wenn es einmal schnell gehen muss.
Bin ich zum Unternehmer geboren?
Auch wenn sich Kärnten in den letzten Jahren zu einem gründerfreundlichen Bundesland entwickelt hat – der Anfang ist nicht immer leicht. Der Weg in die Selbstständigkeit bedeutet auch eine völlige Umstellung des Alltags – all das braucht Zeit und Unterstützung. Oft lässt der Erfolg ein paar Monate auf sich warten, man muss Finanzen und Co im Blick behalten und Kunden generieren. Dabei kann jeder Tag über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Aber: In jedem Unternehmer schlummert eine ganz eigene DNA, die mit Hürden und Rückschlägen umzugehen weiß. Es liegt in der Natur des Gründers, kreative Lösungen zu suchen und stets einen Weg zu finden. Als steter Wegbegleiter hat die Wirtschaftskammer Kärnten die Weichen für einen gesunden Nährboden für Gründer gestellt: Dazu gehört unter anderem ein vielseitiges Netzwerk aus anderen Partnern, Stakeholdern und potenziellen Kunden. Je mehr sinnvolle R Kontakte ein Jungunternehmer pflegt, desto nachhaltiger baut er sein Unternehmen auf. Zum engeren Netzwerk des Gründerservice gehören zum Beispiel die FH Kärnten, das build! Gründerzentrum, der KWF und das AMS, die sich mit weiteren Stakeholdern zur Plattform „StartNet Carinthia“ zusammengeschlossen haben. Jeder Netzwerkpartner hat dabei einen eigenen Schwerpunkt und unterstützt mit seiner Expertise. Auch die Wirtschaftskammer selbst hat mit dem DurchSTARTer-Programm im vergangenen Jahr ein Programm für innovative Geschäftsideen ins Leben gerufen.
Finanzen gecheckt?
Harald Baier vom GründerCenter der Kärntner Sparkasse blickt zufrieden auf seine Begegnungen mit frischgebackenen Unternehmern zurück: „Gründer von den anfänglichen Unsicherheiten hin zu einer funktionierenden Firma zu begleiten bietet immer wieder schöne Momente. Deshalb streben wir nach langfristigen Geschäftsbeziehungen und freuen uns immer mit unseren Kunden, wenn ihre Pläne aufgehen.“ Gründungen sind oft mit einer Anfangsfinanzierung verbunden, beispielsweise für die Anschaffung von Waren und Einrichtung oder das Besorgen von notwendigen Geräten oder Maschinen. Auch wenn die Vorbereitungen schon länger laufen, wird mit der Bank meist spät Kontakt aufgenommen. „Deshalb ist es sinnvoll, erstens für die Finanzierungsabwicklung genug Zeit einzuplanen und zweitens die notwendigen Unterlagen gleich mitzubringen“, so Baier.