Die Wirtschaftszukunft der Jungen retten
#wirfordern
Überaltert, abgewandert, ausgestorben? Kärnten kämpft mit seiner demografischen Entwicklung. Um gesellschaftlich und ökonomisch nicht gegen die Wand zu fahren, braucht Kärnten jetzt eine Kursänderung.
Ein Blick auf Herausforderungen und Lösungen.
Wer glaubt, das Schlimmste hat die Wirtschaft bereits hinter sich, irrt sich. In den nächsten Jahren wird Europa im Allgemeinen und Kärnten im Speziellen mit den negativen Auswirkungen der alternden Bevölkerung zu kämpfen haben. Laut einer Studie des Wiener Institutes für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) ist Europa mit einem Medianalter von 44,1 Jahren im weltweiten Vergleich die Region mit der ältesten Bevölkerung. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Wirtschaft und deren Wachstum. Ein Bereich, wo sich die ungünstige Entwicklung bereits bemerkbar macht, ist der Markt an Arbeitskräften. Quer durch alle Branchen werden händeringend Arbeits- und Fachkräfte gesucht.
„Der Arbeitskräftemangel ist allgegenwärtig, er betrifft alle Branchen und Bundesländer. Hier gilt es für Kärnten, schnellstmöglich den ersten Schritt zu machen, damit es anderen Bundesländern voraus ist“, sagt Hannah Widnig, Geschäftsführung Naturel Hotels. Denn wenn die Arbeitskräfte fehlen, wandern langfristig gesehen auch die Betriebe ab. Aktuell steht die Gesellschaft am Beginn einer Negativspirale. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, noch kann ein Gegentrend ausgelöst werden. Aber dazu muss sich schnell etwas ändern.
Fakten und Zahlen
Speziell in Kärnten muss sich die Gesellschaft wohl auf ein Ende des Bevölkerungswachstums einstellen. Davon geht auch der „Demographie_Check:Kärnten 2020“, eine Studie von Fachhochschule Kärnten und Land Kärnten, aus. Allerdings gibt es einige regionale Unterschiede. Während vor allem der ländliche Raum stark an Bevölkerung verliert, herrscht im Kärntner Zentralraum ein Zuzug. Oder anders: Die Dörfer auf dem Land sterben weiter aus, während Klagenfurt und Villach als Lebensraum immer beliebter werden.
Laut Prognosen werden in Zukunft rund 56 Prozent der gesamten Bevölkerung im Zentralraum leben. Der Zentralraum setzt Impulse, zieht aber gleichzeitig Entwicklungspotenzial aus den Tälern ab. Keine leichte Ausgangsposition mit Blick auf die weitere Entwicklung. Neben infrastrukturellen Maßnahmen braucht es ein entsprechendes Mindset für die Auswirkungen des demografischen Wandels. Vielen sind die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft noch gar nicht bewusst.