Herzblut, Schweiß, Kampfgeist: die Unternehmer-DNA
Coverstory
Auch wenn das letzte Jahr eher von Stillstand als Fortschritt geprägt war, war eines immer deutlich zu hören und zu spüren: der unbändige unternehmerische Herzschlag, der unsere heimische Wirtschaft am Laufen hält. Die Gänsehaut der Begeisterung für das eigene Tun. Der leidenschaftliche Antrieb für das, was morgen kommt. Das Glänzen in den Augen für alles, was schon war. Kurz: unsere DNA.
Auf in den Kampf? Oft gleicht der Unternehmeralltag einem Ring – nicht zuletzt durch die COVID-Krise. Was die vergangenen Monate aber auf jeden Fall gezeigt haben: Unsere Unternehmer sind voller Tatendrang und Innovationsgeist. 2338 Neugründungen gab es 2020 in Kärnten, 32.551 in ganz Österreich – knapp 400 mehr als im Jahr zuvor. Und dabei sind es vor allem Einzelunternehmer – nämlich 80 Prozent –, die bereit sind, mit harten Bandagen zu kämpfen. Aber: Was macht einen Unternehmer zum Unternehmer? Und was machen Krisen mit Unternehmern?
2020: Ein Jahr für Helden?
In der Stadt Wuhan in China wurde COVID-19 im Dezember 2019 erstmals beobachtet. Auslöser war das Virus SARS-CoV-2, das wohl für immer in unserem Gedächtnis bleiben wird. Leere Straßen, geschlossene Läden, ausgebremste Produktion: Die Coronapandemie legte das öffentliche Leben lahm und trifft die Wirtschaft mit voller Wucht. Heute, über ein Jahr später, werden die Rufe nach sozialer Verantwortung, nachhaltigem Wirtschaften, langfristiger Planbarkeit und zukunftsorientiertem Denken immer lauter. Wo der Schock verdaut wurde, macht sich Ehrgeiz breit. „Wir müssen positiv bleiben und mit gutem Beispiel vorangehen. Unternehmen tragen dieses Land! Deshalb braucht es auch von Seiten unserer Unternehmen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft“, dessen ist sich auch Paul Haas, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Kärnten, sicher. Die DNA der Unternehmer wird sichtbar: Wir wollen arbeiten!
Boxhandschuhe an oder Scheuklappen auf?
Die Zeichen stehen auf Durchstarten. Auf Weitermachen. Auf Neuerfinden. Vom „Ich“ steuert man zum „Wir“. Visionen, Ausdauer, Kreativität, Leidenschaft und Mut sind dieser Tage mehr gefragt denn je. Besonders ein Wort fällt in Zeiten wie diesen relativ oft: Verantwortung. Unternehmen haben erkannt, dass ihr Tun Folgen für verschiedene gesellschaftliche Gruppen, aber auch die Umwelt haben kann – alles ist ein Kreislauf. Auch obwohl Österreich (im Gegensatz zu vielen anderen Ländern) durch verhältnismäßig großzügige soziale Absicherung, ein flächendeckendes Gesundheitssystem, detaillierte Arbeitsschutzgesetze und generell durch weitreichende staatliche Fürsorge geprägt ist.
So streben Unternehmen keineswegs ausschließlich nach höchstmöglicher Profitabilität ihres Geschäfts, sondern versuchen, Interessen all derjenigen zu berücksichtigen, die berechtigte Erwartungen und Ansprüche an das Unternehmen haben. Das sind zum einen die Kapitalgeber, Mitarbeiter, Kunden oder Zulieferer. Zum anderen sind es der Kapitalmarkt, die Politik, das Land, die Umwelt, die Mitarbeiter sowie nicht zuletzt die breite Öffentlichkeit und damit jeder Teil unserer Gesellschaft. „Ich freue mich, für viele Schüler und Studenten die Verantwortung zu haben und ihnen dank der ersten Jobs bei mir einiges an Berufs- und Lebenserfahrung mitzugeben“, erzählt uns zum Beispiel Eventprofi Nika Basic. Die Coronakrise macht uns darauf aufmerksam, Altes über Bord zu werfen und uns neu zu organisieren. „Die Verantwortung liegt nicht allein bei der Regierung“, sagt auch Paul Haas. Wir müssen uns bereit machen. Es geht in die nächste Runde.
Zeit für den Lucky Punch
Die ersten Runden sind längst geschlagen, das Handtuch aber wurde noch nicht geworfen. Holen wir aus zum Lucky Punch: Wir besinnen uns auf das, was durch unsere Adern fließt: Unternehmerblut! Das Unternehmertum, das wirtschaftliche Wachstum und der gesellschaftliche Wohlstand hängen unweigerlich zusammen.
Unternehmer schaffen und nutzen neues Wissen, um die Wünsche der Menschen besser zu befriedigen. Sie setzen neue Ideen um. Unternehmer entwickeln neue Produkte, führen bessere Herstellungsverfahren ein, öffnen neue Märkte, erschließen neue Ressourcen, schaffen Arbeitsplätze und organisieren ganze Branchen neu. „Der Unternehmergeist und die Freiheit, seine Ideen zu verfolgen und umzusetzen, haben schon viele tolle, nachhaltige und für die Menschheit bedeutende Produkte entstehen lassen“, weiß auch Nachhaltigkeitsexpertin und Autorin Verena Ogris. Und das wohl in guten wie in schlechten Zeiten. Denn: Unternehmer ist man immer, angetrieben von dem gewissen Etwas, das sich in unseren Zellen befindet. Wir glauben daran, dass sich unsere Ideen verwirklichen lassen. Wir suchen Verbündete, um Pläne in die Tat umzusetzen. Wir sind bereit dazuzulernen. Auch wenn die Zukunft immer noch ungewiss ist: Unsere Jungunternehmer zeigen täglich, dass wir auch in Zukunft Großartiges von ihnen erwarten dürfen und dass K. o. keine Option ist. Wir sind READY TO RUMBLE!